Historie

 

Unsere Vereinsgeschichte

Als in den Herbstmonaten des Jahrs 1861 tatkräftige Männer aus der näheren und weiteren Umgebung von Stotel unter Führung des Landwirtes Karl Heinrich Haxen aus Ueterlande im Gasthaus „Zum Deutschen Hause“ nach kurzer Ansprache zu dem Entschluss kamen, das erste Ringreiten zu veranstalten, hatte die Geburtsstunde des Reitclub Stotel e.V. geschlagen. Zu den Mitgründern zählten außer Karl Heinrich Haxen auch Carl Becken aus Hetthorn sowie Heinrich von der Mühlen aus Nesse. Beide waren gediente Kavalleristen vom hannoverschen Husarenregiment Lüneburg. Außerdem waren noch Peter und Carsten Wohlers sowie die Gebrüder Tienken aus Nesse Teil der Gründung des Vereins.

Es meldete sich eine Anzahl von Landwirten, die unter Einzahlung einer entsprechenden Gebühr an dem Ringreiten teilnehmen konnte, zu dem der Vereinswirt Preise stiftete. Abends fand eine Siegerehrung, die sogenannte Krönung, mit anschließendem Tanz statt. Die erste Ausrichtung dieses Ringreitens hatte so viel Anklang gefunden, dass sich noch im selben Jahr ein Reitverein ergründete. Erster Vorsitzender wurde Karl Heinrich Haxen aus Ueterlande.

Am ersten Ringreiten 1861 nahmen ein gutes Dutzend Reiter teil, es fand auf dem Gelände der heutigen Grundschule und Kindergarten Stotel statt. Das Stoteler Ringreiten wurde schnell zu einem wahren Volksfest mit Musik und Tanz. Es wurde als feststehendes Reitereignis im Kalender aufgenommen. Die Schon bald wurde im Garten des Gasthauses Zum Deutschen Hause eine Reitbahn hergerichtet mit einem fest gemauerten Podest für die Kapelle; die mit Pauken und Trompeten die beliebten Reitermärsche spielte. Finanziert wurde das Reiterfest vom damaligen Gastwirt Uhde, der Preise, Musik und weitere Kosten sponsorte, jedoch nahm er dafür auch die Eintrittsgelder ein.

Im Jahre 1886 stiftete der Gastwirt dem Verein die große Fahne mit dem springenden Niedersachsenross. In liebevoller Kleinarbeit wurde sie reihum von den Frauen des Vereins bestickt. Diese Fahne wurde im Verein traditionell bis zum Jahre 1964 vorangetragen und dann durch die jetzige Standarte ersetzt.

 An Mitgliedern hat es nie gefehlt, zu den damaligen Zeiten gab es noch viele Pferde auf den Höfen. Als befahrbare Straßen gab es nur wenige große Durchgangsstraßen, alle Verbindungen zu den Dörfern waren nur Feldwege, die in den meisten Monaten des Jahres nur auf dem Rücken der Pferde genutzt werden konnten. Das Pferd war früher ein treuer Helfer in der Landwirtschaft und diente als Verkehrsmittel. So war es nicht schwer den Verein auf einer gewissen Höhe zu halten. In jedem Jahr fand ein Ringreiten statt, im Winter folgte der Reiterball.

So blieb es jahrzehntelang, und der Reitclub hatte noch immer den bei Gründung des Vereins gewählten Vorsitzenden Karl-Heinrich Haxen, der im Jahre 1903 starb, also über 40 Jahre den Vorsitz gehabt hatte. Ihm folgte als Vorsitzender sein Sohn Friedrich Haxen, der bis 1948, als auch 40.Jahre den Vorsitz hatte. Zu dieser Zeit entwickelte sich aus dem Ringreiten langsam die Turnierreiterei. Allerdings wurde durch den ersten Weltkrieg die Entwicklung unterbrochen und auch das Ringreiten konnte nicht durchgeführte werden. Erst nach dem ersten Weltkrieg kam unter Rittmeister Eymer Honnen aus Schwegen im Reitclub Stotel der Reitsport zur Blüte. 

Anfang der zwanziger Jahre ebneten die Mitglieder die erste Hälfte des jetzigen Reitplatzes ein. Es war vorher eine Sandkuhle, aus der Sand für die Befestigung der Moorwege entnommen wurde. Kleine Turniere wurden veranstaltet und so hatten auch Züchter die Gelegenheit Ihre auf Schauen prämierten Stuten unter dem Reiter zu zeigen. Auf den Landesturnieren in Speckenbüttel, Hannover und Lüneburg konnten in den folgenden Jahren mehrere Ehrenpreise und Platzierungen von unseren Mitgliedern errungen werden. Auch die Leistungen beim Ringreiten wurden besser. So musste man schon mindestens 20 von 24 Ringen stechen, um König zu werden.

Durch den Zweiten Weltkrieg erlahmten alle Aktivitäten im Verein. Nur Rittmeister Honnen nahm die Scheibe und die Stecker mit und führte in den ersten Kriegsjahren das Ringreiten in seiner Einheit durch. Als ersten Preis vergab er einen 14-tägigen Heimaturlaub und konnte feststellen, dass vorher nie mit so großem Ehrgeiz die Ringe gestochen wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg trafen sich die Ringreiter 1947 unter Missachtung des Versammlungsverbots heimlich auf dem Schwegen im Garten des damaligen Rittmeisters Eymer Honnen. Im Jahre 1948 wurde Eymer Honnen 1. Vorsitzender und löste Friedrich Haxsen nach 45-jähriger Tätigkeit ab.

Die erste Pferdeleistungsschau nach dem Kriege fand am 10. und 11.09.1949 statt. Auch die Fuchsjagd und der große Reiterball im Winter wurden nach und nach wieder zu festen Bestandteilen des Vereinslebens. als der Reitsport dann wieder populär und von breiteren Bevölkerungsschichten ausgeübt wurde, züchtete man wieder mehr Pferde, mit dem ausschließlichen Ziel, ein gutes Reitpferd zu haben. Alle zwei Jahre war der Reitclub Stotel Ausrichter eines Turniers.

1980 wurde der Richterturm auf dem Reitplatz gebaut. Drei Jahre später zäunte man den Platz in Eigenarbeit ein. auf dem Reitplatz fand jetzt nicht nur das Reit- und Springturnier statt, sondern auch die Aufnahme hannoverscher Stuten in das Stutbuch, die Stutenschau, die Fohlenschau und natürlich das traditionelle Ringreiten. Im August 2008 wurde die Gerätehalle fertig gestellt und 2010 baute der RC Stotel eine Klärgrube am Turnierplatz.

Viele aktive aus der Gemeinde Loxstedt und auch aus Bremerhaven haben besonders in den letzten 10 Jahren im RC Stotel eine reitsportliche Heimat gefunden. Wir möchten diese Chronik mit den gleichen Wünschen beenden wie seiner Zeit schon Heinrich Hannken vor 50 Jahren: „Hoffen wir, dass auch in Zukunft trotz der täglich zunehmenden Motorisierung, das' Pferd auf unseren Niedersächsischen Höfen immer einen, wenn auch nur kleinen Platz behält, und hoffen wir weiter, dass auch unsere Söhne und Töchter mit dem Herzen auf dem richtigen Fleck den Umgang mit den Pferden hegen und pflegen."

 

Text: Alexandra Knabbe

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